Bindungsorientiert …

Zahlreiche Forschungen aus der Entwicklungspsychologie unterstreichen die Wichtigkeit liebevoller und sicherer Bindungen von Babys und Kindern zu ihren Bezugspersonen. Den Kindern dient eine gute Bindung als „sicherer Hafen“, von dem aus sie die Möglichkeit haben „in See zu stechen“ (selbstgeleitete Entwicklung), aber auch immer wieder zurückzukehren können. Die Grundlagen hierfür werden insbesondere in den ersten Lebensjahren gelegt. Doch auch in der Zeit danach können wir viel zu einer guten Bindung zwischen uns und unseren Kindern beitragen. Dazu gehört insbesondere bei Babys, das unmittelbare Stillen von Grundbedürfnissen wie Hunger oder dem Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt. Die Basis der Bindungsorientierten Erziehung ist es, die Bedürfnisse der Kinder ernst zu nehmen.

Hierbei geht es nicht um die Erfüllung sämtlicher Wünsche von Kindern. Vielmehr handelt es sich um den respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit den Bedürfnissen der ganzen Familie. Daraus erwächst eine vertrauensvolle und verlässliche Umgebung.

Die bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung beinhaltet kein festes Regelwerk, welches fix eingehalten werden muss. Sie ist vielmehr eine Grundeinstellung zu menschlichen Beziehungen. Dahinter steht eine achtsame und respektvolle Haltung gegenüber dem Kind: Kinder sind von Geburt an eigenständige und kompetente Menschen.

Bindungsorientierung ist damit eine Grundhaltung allen Menschen gegenüber und steht für einen gleichwertigen Umgang auf Augenhöhe miteinander.

(c) Foto: Isabell Steinert Fotografie, www.isabellsteinert.com